30 Jahre Bund Chemin Neuf

Der Bund Chemin Neuf in Frankreich feiert in diesem Jahr seinen 30 Geburtstag. In Deutschland gibt es Bund-Geschwister seit 1999. Dagmar und Alexander Grafe aus Berlin sind seit 2010 im Bund engagiert und möchten diese Gelegenheit nutzen, etwas vom Bund in Deutschland, insbesondere in Berlin, zu erzählen.

Gegenwärtig gehören in Deutschland ca. 40 Geschwister zum Bund Chemin Neuf, die sich regelmäßig in fünf Bund-Fraternitäten treffen, drei in Berlin, eine in Süddeutschland und eine in Bonn. Wir erleben jedes Jahr ein gemeinsames Bund-Wochenende, jeweils ein Fraternitäts-Wochenende, sowie das gemeinsame Pfingsttreffen, und in der Regel zwei Regionaltreffen mit den Geschwistern der Gemeinschaft Chemin Neuf. Als Bund-Geschwister unterstützen wir die Angebote der Gemeinschaft in allen Bereichen (Exerzitien, Kana, Jugendmission, etc.) und nehmen auch selbst regelmäßig daran teil. Im Jahre 2016/2017 gab es eine „Emmaus-Schulung“ über 10 Wochenenden, an denen viele Bund-Geschwister teilnahmen. Im Jahre 2019/2020 konnte dies aufgrund von Corona leider nur digital wiederholt werden. In einem anderen Jahr haben uns jeden Monat Impulse, Texte und Gebete von der Gemeinschaft zum Thema „Jesus im Alltag nachfolgen“ inhaltlich begleitet und unsere Frat-Treffen geprägt (Themen waren zum Beispiel das persönliche Gebet, der Heilige Geist, die Ökumene, vereinfachtes Leben, die Zungenrede). Die Geschwister im Bund haben zudem auch eine persönliche geistliche Begleitung.

Der Bund Chemin Neuf wird von der jeweiligen Leitung der Gemeinschaft Chemin Neuf in Deutschland verantwortet. Seit 2015 ist es unser Dienst, die Deutschlandverantwortlichen bei dieser Aufgabe zu unterstützen, zum Beispiel bei organisatorischen Fragen oder bei der Vorbereitung der Bund-Wochenenden. Für uns ist der Bund Chemin Neuf der passende Ort, um durch die Gemeinschaft Kontakt zur ignatianischen und charismatischen Spiritualität sowie zur Gemeinschaft der Geschwister zu haben, dies im Einklang mit unserer konkreten familiären und beruflichen Realität.  Dabei ist es uns wichtig, an den spirituellen Angeboten der Gemeinschaft teilzunehmen, aber auch im Dienst zu sein zum Beispiel in der Kana-Woche, bei Exerzitien, im Berlin-Team, in der Begleitung von Geschwistern oder in der Leitung einer Fraternität. Es macht uns große Freude, mit unseren Geschwistern die gleiche Glaubensbasis zu haben und mit ihnen den Weg der Nachfolge unseres Herrn Jesus Christus zu gehen, sei es im gemeinsamen Dienst, im verbindenden Gebet oder im Lobpreis.

Durch die Corona-Pandemie ist für uns leider auch im Bund ein Stück Gemeinschaftsgefühl und Nähe verloren gegangen. Einige Kontakte haben doch gelitten und müssen daher revitalisiert oder wieder neu aufgenommen werden. Das ist uns ein wichtiges Anliegen, auch in Bezug auf neue Geschwister für den Bund in Berlin und deutschlandweit. Wir spüren, dass wir noch wachsen müssen und mehr Menschen für den Bund begeistern sollten: jene, die nach drei Jahren in einer Kana-Fraternität ihren spirituellen Weg fortsetzen wollen, und auch Menschen aus unseren Gemeinden, die der Gemeinschaft nahestehen und sich gerne engagieren möchten. Eine andere Aufgabe wird es sein, unsere Geschwister in Süddeutschland und in Mitteldeutschland besser zu betreuen und zu stärken, ihnen ein größeres Zugehörigkeitsgefühl zu geben und auch ihnen zu ermöglichen, sich mit neuen Geschwistern zu treffen und auszutauschen. Vielleicht ist ja dieses Jubiläum Anlass für neue Ideen und Initiativen. Es ist auf jeden Fall unser Gebetsanliegen.