Die Herz-Jesu WG für junge Erwachsene

Konrad, im zweiten Jahr in der Herz-Jesu WG, erzählt:

„In meiner WG nennen sie mich scherzhaft manchmal Adenauer – ich bin Konrad, studiere in Berlin und lebe jetzt für ein zweites Jahr in meiner Herz-Jesu-Wohngemeinschaft. Für diese Möglichkeit bin ich sehr, sehr dankbar. Denn das gemeinschaftliche Leben, wo Freude und Trübsal geteilt werden, empfinde ich als einen großen Schatz. Mir hat es schon oft Mund, Augen und Ohren geöffnet, wenn ich mich mit meinen Mitbewohnern über alltägliche Dinge (das Kochen eines perfekten Kaffees) oder bei den WG-Abenden über unseren Glauben (Gottes Walten und Wirken) unterhalten durfte. Diese WG-Abende bieten mir einen guten Halt im Alltag: jeden Donnerstagabend treffen sich alle Bewohner der Herz-Jesu-WG, um gemeinsam zu kochen, in die Messe zu gehen, zu essen und sich nach einem Impuls und Gebet auszutauschen.

Als besonders lebendig habe ich in letzter Zeit aber die Comin’-Home Messen sonntagabends erlebt. Nach der Messe gibt es im Kirchhof von Herz-Jesu ein herrlich flackerndes Feuer im Korb, ein gesprächiges Beisammensein und oft finden sich eine Hand voll Leute, die eine kleine kulinarische Spezialität ihres Heimatlandes anbieten – Bergbrot mit Tahini aus dem Libanon, Churros aus Spanien, Crêpes aus Frankreich – sodass für viele, die in Berlin in der Fremde sind, wirklich ein weiteres kleines „Coming home“ entsteht. Seit meinem ersten Tag in Berlin ist mir mehr und mehr auch die Herz-Jesu-WG ein Stück Zuhause geworden.“

Alissa, Praktikantin, im ersten Jahr in der Herz-Jesu WG:

„Es ist seltsam, aber was es von freundlichen Orten und guten Zeiten zu sagen gibt, ist schnell erzählt und hört sich nach nichts an“, schreibt J.R.R. Tolkien in „Der Hobbit“, was auch ein bisschen für das WG-Leben in Herz Jesu gilt. 

Aber eben nicht ganz, denn da gibt es auch die großen gemeinsamen Aktionen wie die Jericho-Einkehrwoche, den gemeinsamen Kuchenverkauf und die WG-Abende am Donnerstag, an denen wir miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsame Wochenenden. 

Das Besondere dieses Ortes in Worte zu fassen, ist trotzdem nicht so einfach: die kleinen Momente, wenn wir gemeinsam in der Küche sitzen und über Gott und die Welt reden, wenn abends um zehn auf einmal eine Mitbewohnerin Kuchen auf den Tisch zaubert oder aus einer Portion Nudeln genug wird, um davon fünf Leute satt zu machen.

Es sind die vielen kleinen Gesten der gegenseitigen Hilfe, der Vertrautheit und der Anteilnahme, die das Leben hier besonders machen und die wie Wassertropfen eine Pflanze ernähren, langsam Freundschaften hervorbringen und Begegnungen mit Gott ermöglichen. Und all das im Herzen von Berlin. 

Klar, das Leben zu zwölft kann auch sehr herausfordernd sein, aber ich genieße diese besondere Zeit an diesem guten Ort. Er ist für mich wie eine kleine Oase inmitten der rastlosen Stadt.“

Kontakt: Christina Tabet und Hicham Obeid, studentenwg.berlin <at> chemin-neuf.de