Etienne und Agnès berichten von der Kana-Familienferienwoche

„Während des Jahres hat man manchmal das Gefühl, nicht genug Zeit für die Familie und für Gott zu haben. Wenn der Urlaub vor der Tür steht, denkt man sich, dass dies die Gelegenheit sein wird, mehr darauf zu achten, näher zusammenzurücken, die Natur zu genießen und vielleicht wieder mehr Zeit für das Gebet zu haben. Leider enden die Ferien manchmal, ohne dass uns dies gelungen ist…

Die Gemeinschaft Chemin Neuf bietet seit einigen Jahren eine Kana-Familienferienwoche an, in der man sich Zeit für sich nimmt, in Gemeinschaft mit anderen ist, betet und sich jeden Tag an den gedeckten Tisch setzt – und dies alles in der wunderschönen Umgebung der Urner Alpen. In dieser Woche können wir das tun, was im Alltag zu kurz kommt: intensive Familienzeiten erleben und unsere Beziehungen pflegen. Zudem gibt es Zeit und Raum für Gebet, einfach für sich oder auch angeleitet, um wieder in Kontakt mit Gott zu kommen. Und nicht zuletzt gibt es Zeiten des Austauschs und der Geselligkeit (Wandern, Spiele, Kino unter freiem Himmel), bei denen wir andere Familien kennenlernen können.

In den letzten beiden Jahren sind wir der Bitte gefolgt, uns in den Dienst dieser Woche zu stellen. Für uns ist es eine Freude, eine Gemeinschaft wiederzusehen, die uns seit vielen Jahren trägt. Bei jeder Woche lernen wir neue Menschen kennen, knüpfen neue Beziehungen und lernen Geschwister kennen, die der Herr auf unseren Weg stellt. Wir sind immer wieder berührt, wenn wir sehen, mit welcher Kraft Christen ihren Glauben leben können. Wir fahren mit neuen Menschen nach Hause, die wir in unseren Gebeten tragen können, und wissen auch, dass wir in ihren Gebeten bleiben.

Es ist auch eine Gelegenheit, für uns beide als Paar daran zu arbeiten, Gott und unseren Mitmenschen zu dienen. Während des Jahres hat jeder von uns seine Arbeit, und obwohl wir natürlich gemeinsame Aktivitäten und Projekte haben, ist es selten, dass wir beide uns eine ganze Woche lang dafür Zeit nehmen können. Es ist eine große Gnade, die uns angeboten wird, dass wir uns gemeinsam in den Dienst unserer Mitmenschen stellen können.

Wir hatten noch nie so einen Dienst. Er verlangte uns eine Gnade der Hingabe ab: Einerseits wussten wir nicht so recht, wo wir helfen würden, andererseits mussten wir lernen, uns von Tag zu Tag anzupassen. Aber getragen von der Erfahrung, dem Enthusiasmus und dem Glauben der anderen Helfer wurde dies zu einem Kinderspiel. Schließlich ist da noch das Gefühl der Gemeinschaft unter allen (Helfern und Teilnehmern): Man sieht wirklich im Laufe der Tage das Werk Gottes, der Einheit unter den verschiedensten Familien schafft. Und man macht die Erfahrung, dass der Herr jeden in seinen Schwächen erreicht und dass die Familien oft bei dieser Gelegenheit die Bande knüpfen, die sie suchen wollten, um den Gott zu treffen, der sie gerufen hatte.“

Kontakt: kana.ch <at> chemin-neuf.org