Liebe Geschwister und alle, die sich für unsere Gemeinschaft interessieren und einsetzen,

wir stehen am Anfang des Kirchenjahres und zugleich mitten im Jubiläumsjahr der Gemeinschaft Chemin Neuf. Seit August 2023 bis hin zum Juni 2024 laden wir in Form von Jubiläumstagen ein, unser 50-jähriges Bestehen international mit uns zu begehen. Unser Thema lautet: „Die Kirche von morgen“. Nach den Tagen in Hautecombe und Ouagadougou, über die wir Euch im Folgenden berichten, laden wir am 27. Januar nach Martinique ein. Thema wird „Die Kirche vor der Herausforderung der Einheit und Brüderlichkeit in der karibischen Gesellschaft“ dort sein.

Jubiläumstag in Hautecombe

Der erste der Jubiläumstage fand am 19. August in der Abtei von Hautecombe statt. Wir freuen uns, dass Kardinal Jean-Marc Aveline, der Erzbischof von Marseille, und Justin Welby, Erzbischof von Canterbury und Primas der Anglikanischen Gemeinschaft, an diesem Tag zu uns gekommen sind.

In den Beiträgen des Tages ging es vor allem um Ökumene in der säkularisierten europäischen Gesellschaft als den Weg, um die Kirche der Zukunft zu bauen. Zugleich wurden die folgenden Aufrufe an die Kirchen gerichtet. „Wir müssen die Texte, an denen Theologen arbeiten und die Kirchenführer unterschreiben, in Gesten übersetzen. Die Kirche der Zukunft sollte die Verbindung zwischen Texten und Gesten pflegen“ sagte Sr. Anne-Cathy Graber, Pastorin der Mennonitischen Kirche. Zum Abschluss rief Sr. Estelle Sogbou, Theologin der Gemeinschaft Chemin Neuf: „Diese Kirche werden wir bauen, indem wir so miteinander reden, dass ein neues Wort daraus hervorgeht.“

Jubiläumstag in Ouagadougou

„Eine Kirche im Dienst des Friedens in Afrika“ – unter diesem Titel hatten wir am 28. Oktober zum zweiten Jubiläumstag nach Burkina Faso eingeladen.

Wir freuen uns über die Teilnahme von Kardinal Philippe Ouédraogo, dem emeritierten Erzbischof von Ouagadougou, P. François Michon, dem Generaloberen der Gemeinschaft, Delegationen aus allen afrikanischen Ländern, in denen die Gemeinschaft Chemin Neuf gegründet wurde, sowie Vertreter anderer Kirchen und des Islams. Der Tag begann mit einer Dankesmesse in der Kathedrale von Ouagadougou.

Der afrikanische Kontinent ist von sozio- und sicherheitspolitischen Spannungen und Konflikten geprägt, aber auch von Fragen nach seiner spirituellen Identität. In zwei Diskussionsrunden teilten Zeugen aus verschiedenen Kirchen und ein Imam ihre Erfahrungen und Visionen für den Frieden. Dabei beherrschten folgende Schlüsselthemen die Beiträge:

Was tut die katholische Kirche, um gemeinsam mit anderen Frieden zu schaffen? Was sind die Herausforderungen eines interreligiösen Dialogs? Gibt es Orte der Hoffnung in diesem christlich-islamischen Dialog heute?

Synodalität und „Familie Gottes“ – wie können die beiden zusammen gedacht werden? Welche Beiträge leistet die Kirche in Afrika bei dieser Wiederaneignung der synodalen Erfahrung?

Manifest und Segnung

Wir haben das Jubiläum zum Anlass genommen, ein Gemeinschaftsmanifest für Frieden in Afrika zu verbreiten, in dem es um Versöhnung und soziale Gerechtigkeit geht. Junge Erwachsene unserer Gemeinschaft haben dieses Manifest musikalisch umgesetzt. Es ist ein Wort, auf das sich Chemin Neuf in Afrika verpflichtet und das sie an die Gemeinschaft weltweit richtet.

Wir erlebten noch einen weiteren Höhepunkt des Jubiläumsfestes in Burkina Faso: Die Segnung unseres Studentenwohnheims Saint Laurent in der Nähe der neuen Thomas-Sankara-Universität in Ouagadougou. Der Bau dieses Wohnheims, das 30 Studenten beherbergen kann, wurde dank der Finanzierung durch die Italienische Bischofskonferenz, die Erzdiözese Köln und die Gemeinschaft Chemin Neuf ermöglicht. Möge das Heim für viele junge Menschen zu einem inspirierenden Ort werden!

Euch allen, die Ihr uns bei unseren Aufgaben mit Zeit, mit Liebe, mit Geld und vor allem mit Eurem Gebet unterstützt und begleitet, gilt unser aufrichtigster Dank! Wir vertrauen darauf, dass die Gemeinschaft weiter wächst und mit ihr Geschwisterlichkeit und Hoffnung.