Einführung für eine Zeit zu zweit im Advent

Richten Sie sich in Ihrer Wohnung einen schönen und ruhigen Ort ein, vielleicht dekorieren sie ihn mit einer Kerze, einer Ikone.

Schalten Sie Ihr Handy aus und nehmen Sie sich mindestens 30 Minuten Zeit.

Sie können jeder den Bibel- und den folgenden Impuls-Text leise durchlesen.

Bitten Sie Gott (leise oder hörbar, je nach Vorliebe und Gewohnheit), jetzt anwesend zu sein.

Sie können dann abwechselnd die Fragen am Ende des Textes beantworten.

Zuerst spricht der/die eine fünf Minuten, der/die andere hört zu, ohne zu kommentieren, zu reagieren, zu diskutieren. Das Gehörte können Sie einfach empfangen wie ein Geschenk. Dann wechseln Sie vom Zuhören ins Sprechen und der/die andere hört zu.

Die restliche Zeit können Sie sich wie gewohnt austauschen.

Wenn Sie mögen, können Sie die Zeit zu zweit mit einem Vaterunser oder einem anderen gewohnten Gebet beenden.

Jeremia 33, 14-16:

Siehe, Tage kommen – Spruch des HERRN -, da erfülle ich das Heilswort, das ich über das Haus Israel und über das Haus Juda gesprochen habe. In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich für David einen gerechten Spross aufsprießen lassen. Er wird Recht und Gerechtigkeit wirken im Land. In jenen Tagen wird Juda gerettet werden, Jerusalem kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: Der HERR ist unsere Gerechtigkeit.

Impuls:

In den Lesungen der Adventszeit hören wir die Verheißungen der Propheten über das Kommen von Jesus Christus. Er wird als Retter und Erlöser genannt, der für Sicherheit, Gerechtigkeit und Recht im Land sorgen wird.

Im Text von Jeremia heißt es: Jerusalem kann in Sicherheit wohnen.
Dieses Wort können wir auf unsere Paarsituation übertragen: Gott schenkt uns Sicherheit. Auch in unserem Zuhause, in unserer Wohnung freuen wir uns wenn wir uns wohl fühlen. Besonders in dieser dunklen Jahreszeit ist uns das Zuhause wichtig. Wir können dankbar dafür sein, dass wir in Sicherheit leben können.

Unsere materielle und äußere Sicherheit ist oft für uns selbstverständlich. Wir können sie aber auch bewusst als ein Geschenk von Gott begreifen.

Und vielleicht können wir auch noch weiter gehen und Gott danken dafür, dass wir auch in einer Partnerschaft und unseren Beziehungen immaterielle Sicherheit finden dürfen. Die Bindung, die zwischen den beiden Partnern einer Ehe, einer festen Beziehung besteht, schenkt Sicherheit und Geborgenheit. Es ist ein Geschenk, das ich meinem Partner/ meiner Partnerin mache und zugleich ein Geschenk, das ich von ihr oder ihm empfangen darf.

Für die grundlegende Sicherheit der Bindung in meinen Beziehungen darf ich dankbar sein. Diese gegenseitige Bindung klingt auch in dem Wort der Gerechtigkeit an. Bei Jeremia heißt es: der Herr ist unsere Gerechtigkeit. Gerechtigkeit kann eine Ausgewogenheit von Geben und Empfangen andeuten und davon, dass alles gerecht, am rechten Platz, ausgewogen und in Ordnung ist.

Auch das erleben wir in einer Beziehung. Wir schenken und werden beschenkt. Das heißt nicht, dass wir als Partner nicht ganz unterschiedlich sind. Manchmal sehen wir auch gar nicht mehr, was der andere uns schenkt, sondern nur noch das, was wir ihm/ ihr schenken. Das finden wir dann ungerecht. Und tatsächlich schenken wir uns ja gegenseitig nicht dasselbe, sondern oft schenkt der eine etwas ganz anderes als der andere. Gerechtigkeit bedeutet dann nicht, dass alles gleich ist, sondern dass alles in Ordnung und gut ist.

Wir können Gott am Beginn dieser Adventszeit bitten uns dankbar zu machen für die Geschenke, die der/die andere uns durch ihre Beziehung macht.

Fragen für die Zeit zu zweit

Wofür bin ich Dir dankbar? Welche deiner Eigenschaften/ welche deiner Handlungen schenken mir Sicherheit?