Einführung für die stille Zeit allein
Richten Sie sich in Ihrer Wohnung einen schönen und ruhigen Ort ein, vielleicht dekorieren sie ihn mit einer Kerze, einer Ikone.
Schalten Sie Ihr Handy aus und nehmen Sie sich 30 Minuten Zeit. Nehmen Sie eine bequeme, aber aufmerksame Haltung ein (z.B. sitzend oder auf einem Gebetshocker kniend). Starten Sie diese Zeit mit einer Geste (z.B. Anzünden der Kerze oder einem Kreuzzeichen). Machen Sie sich bewusst, dass Gott anwesend ist.
Sie können den Bibel-Text nochmals langsam und aufmerksam durchlesen und dabei wahrnehmen, welches Wort, welcher Gedanke Sie innerlich berührt. Bei diesem Wort können Sie verweilen.
Wenden Sie sich dem Impuls-Text und den Fragen am Ende des Impulses zu. Welche Frage lässt etwas in Ihnen nachklingen?
Begeben Sie sich in einen inneren Dialog mit Jesus. Wie mit einem Freund, Herz an Herz, können Sie sich Ihm anvertrauen.
Beenden Sie die stille Zeit mit einem Vaterunser oder einem anderen vertrauten Gebet.
Lukas 1, 39-45
In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.
Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.
Impuls:
Jetzt ist es nicht mehr weit bis Weihnachten. Die letzte Woche vor Weihnachten bricht an.
Wir können heute am 4. Adventssonntag den Blick richten auf Maria und auf diese Begegnung der beiden schwangeren Frauen, Maria und Elisabeth. Wir möchten euch einladen, diese beiden Frauen anzuschauen, ihre Gegenwart zu meditieren, sie genau zu betrachten und euch von ihrer Ausstrahlung, ihrer Präsenz und dem Geheimnis, das sie beide umgibt, berühren zu lassen.
Vielleicht haben wir selber eine Schwangerschaft erlebt oder sie bei unserer Partnerin, in unserer nächsten Nähe, bei Verwandten, Freunden oder in unserem Umkreis mitbekommen. Wir können darüber nachdenken oder nachspüren, wie es uns damit gegangen ist, wie wir diese Situation erlebt haben. Das ist vielleicht nicht nur positiv und schön gewesen. Vielleicht war es auch eine Zeit voller Fragen und Unsicherheiten. Vielleicht hat es auch auch existenzielle Fragen in uns aufgebracht.
Wir können weiter auf diese beiden Frauen schauen, Maria und Elisabeth. Wir können sie uns vorstellen, ihre Kleidung, ihre Gesichter, sehen, dass sie schwanger sind. In unserem Text heißt es: als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Dies ist die zentrale Stelle in unserer Szene – das Kind hüpft vor Freude. Wir können uns heute von den beiden Frauen und ihrer großen Freude anstecken lassen. Die Situation, die sie erleben, ist eine ganz besondere – es ist eine zutiefst mit Gott und seiner Vorsehung verbundene erwartungsvolle Zeit. Es ist die Freude über die nahende Ankunft von Jesus. Lassen wir uns in unserem heutigen Gebet bis zu diesem Kind führen, das in Marias Bauch heranwächst: Jesus.
Schenken wir ihm unsere Aufmerksamkeit. Widmen wir ihm unseren Blick.
Spüren wir, wie dieses Kind alles verändert.
Stille Zeit alleine
In einer stillen Zeit an einem Lieblingsort, vielleicht mit einer brennenden Kerze, am Adventskranz oder vor einer Ikone können wir Gott mit einem einfachen Gebet ansprechen.
Dann können wir einen oder mehrere dieser Sätze an ihn richten:
*Gott, schenk mir die Freude, Jesus in meinem Leben neu „geboren werden“ zu lassen.
*Zeige mir die Momente der Freude, die Jesus bereits in mein Leben gebracht hat.
*Jesus, hilf mir, dich immer mehr als lebendigen Gott in meinem Herzen zu erleben.