P. Christophe Blin stellt sich vor

Als ich 2003 Berlin verließ, wusste ich nicht, dass ich 18 Jahre später nach Berlin zurückkehren würde. Der Vorschlag des Leiters der Gemeinschaft, die Verantwortung für die Gemeinschaft in Deutschland zu übernehmen, hat mich überrascht. Ich sollte Sr. Michaela Borrmann nachfolgen. Doch sofort habe ich ja zu diesem Angebot gesagt, weil der Herr mein Herz schon vorbereitet hatte. Die Zeit des Wechsels war da!

Ich, Franzose, katholischer Priester, bin jetzt der Nachfolger einer evangelischen deutschen Schwester. Eine große Veränderung für die Gemeinschaft, die seit ihrer Gründung fast immer eine Frau als Verantwortliche hatte, und auch für mich.

Nach meiner Zeit im Dienst der Gemeinde Herz Jesu in Berlin-Mitte, zuerst als Kaplan und dann als Pfarrer, habe ich verschiedene Tätigkeiten in der Gemeinschaft ausgeübt: Vier Jahre war ich verantwortlich für die  Gemeinschaft in der Region Paris, drei Jahre im Leitungsteam der Gemeinschaft in Polen. Seit 2010 war ich im KANA International Team tätig. In den letzten elf Jahren habe ich dort durch die Begegnung mit vielen Menschen aus verschiedenen Kulturen, Konfessionen und Traditionen eine vielfältige internationale Erfahrung im Bereich der Ehe- und Familienarbeit gesammelt. Heute bin ich überzeugt, dass Gott eine einzigartige Liebe zur Ehe und Familie bezeugt und sie in dieser schwierigen Zeit schützen und retten will.

So möchte ich mich voll in den Dienst der Gemeinschaft und des Bundes Chemin Neuf und ihrer verschiedenen Missionen in Deutschland stellen. Vieles ist innerhalb der Gemeinschaft und der Kirchen in den letzten Jahrzehnten passiert. Ich muss und will das Geschehene aufnehmen und zusammen mit den Geschwistern, die mir gegeben wurden, eine erneuerte Vision für unser künftiges Wirken in diesem Land entwickeln.

Seit ich in Berlin bin, spüre ich, dass ich drei wichtige Aufgaben habe:

1. Zuerst mich um die Geschwister zu kümmern, damit sie ihren geistlichen Weg weitergehen und wir zusammen neue Jünger in die Gemeinschaft berufen können.

2. Nach fast zwei durch die Pandemie geprägten Jahren die Missionen der Gemeinschaft in Deutschland neu zu starten und neue Bereiche der Mission zu erkunden.

3. Die Beziehungen der Gemeinschaft mit anderen kirchlichen Organisationen zu vertiefen, um noch sichtbarer in der deutschen Kirchenöffentlichkeit zu werden und uns mehr zu vernetzen.

Möge der Heilige Geist uns führen und zeigen, was der Wille Gottes ist, damit wir ihn tun und unsere Charismen in den Dienst der Kirche in Deutschland stellen können.